Unter Führung von Markus Helminger und Heini Riesemann meisterten die 11 DAVler der Sektion Teisendorf-Ortsgruppe Waging, fünf durchaus herausfordernde Tage in der imposanten Texel-Gruppe nördlich von Meran. Neben den beiden Guides waren dabei: Christl, Elsbeth, Irmi, Kathi, Marianne, Franz G, Franz M., Hans, und Thomas.
Die Anfahrt nach Pfelders erfolgte am Sonntag in aller Herrgottsfrüh flott über den Brenner. Die kurvenreiche Fahrt über den Jaufenpass beeindruckte auch durch z.T. hirnrissiger Überholmanöver mancher Motorradfahrer.
Vom Parkplatz aus auf rd. 1.600 hm machten wir uns an den schweißtreibenden Anstieg auf die Zwickauer Hütte (2.989 m). Trotz dieser Höhenlage und trotz einem mind. 10kg schweren Rucksack auf dem Buckel bestanden wir alle den ersten Konditionstest.
Zur Höhenanpassung machte sich ein Teil der Truppe trotz unsicherer Wetterlage noch an die Besteigung des Seelenkogels (3.472 m). Rd. 200 m unter dem Gipfel drängten jedoch dunkle Wolken, Donner und vereinzelte Blitze zur notgedrungenen Umkehr. Leicht betröpfelt erreichten wir rechtzeitig die gemütliche Unterkunft.
Am 2. Tag ging es über den Pfelderer Höhenweg zur Stettiner Hütte (2.875 m). Dabei mussten wir 2 steile Schneefelder überqueren. Ohne Steigeisen wäre dies nicht zu verantworten gewesen und nun wussten die letzten Skeptiker, warum wir mit den schweren Eisen 5 Tagen lang die ohnehin gut gefüllten Rucksäcke beschwerten.
Die alte Stettiner Hütte wurde im Feb. 2014 von einer Lawine zerstört. Die neue Hütte wirkt sehr stylisch, rostfarben in Beton und Stahl. Ein Teil der Gruppe nutzte kurzentschlossen das günstige Wetter zur Besteigung der Hohen Wilde (3.480 m). Beim Blick auf die rostbraunen Gesteinsmassen verstanden wir die Intention des Architekten, nämlich die farbliche Verschmelzung von Hütte und Berg.
Am 3.Tag ging die Gruppe getrennte Wege. Heini bestieg mit den am Vortag auf der Hütte gebliebenen Bergsteiger/innen bereits um 5 Uhr morgens die Hohe Wilde. Nebel und Wolken schränkten bei der Besteigung die Sicht stark ein, aber es gelang dennoch ein spektakuläres Foto vom farbenprächtigen Sonnenaufgang.
Markus führte nach dem Frühstück den restlichen Trupp über die Johannes-Scharte (2.869 m) zur Lodner-Hütte (2.262 m). Franz prägte dabei den passenden Spruch „Man soll den Tag nicht vor der Scharte loben“. Denn zu der Tageszeit war das zu querende Schneefeld nicht ohne Steigeisen machbar. Da diese Gruppe bereits gegen Mittag die Lodner-Hütte erreichte, bestieg sie noch den Blasiuszeiger (2.837 m).
Die Frühaufsteher nahmen nach dem Abstieg von der Hohen Wilde ihr verdientes Frühstück ein und machten sich dann ebenfalls auf zur Lodner-Hütte. Sie konnten das o.g. Schneefeld problemlos ohne Steigeisen meistern, weil die Sonne zu der Tageszeit die Schneedecke schon passend angetaut hatte.
In der Lodner-Hütte genossen wir für 2 Nächte die alleinige Nutzung eines nur halb gefüllten Schlafraumes und auch die Qualität und Quantität eines guten Abendessens. Der Wirt optimierte das Ganze mit einer Runde Schnaps.
Am 4.Tag bestiegen wir das Rotegg (3.337 m) mit Blick auf Meran. Zeitig zurück bei der Hütte ließen wir den herrlichen Tag entspannt auf der sonnigen Terrasse bei Bier, Kaffee, Kuchen … ausklingen.
Am 5. und letzten Tag machten wir uns über das Halsljoch (2808 m) auf den langen und eindrucksvollen Weg zum Parkplatz nach Pfelders, begleitet von vielen Schafen und Ziegen. Ein Teil der Gruppe bestieg noch die Lazinser Rötelspitz (3.038 m). Der Rest ging beschaulichen Schrittes Richtung Pfelders und genoss die beeindruckende Hochgebirgslandschaft.
Alle trafen sich wieder zu einer kurzen Erfrischung auf der Lazinser Alm, wo uns die nette Bedienung trotz überschaubarer Zeche mit einer Runde Schnaps beglückte. Das erleichterte den abschließenden Hatscher zum Parkplatz.
Fazit:
- Wir genossen 5 abwechslungsreiche Tage in einer beindruckenden Hochgebirgsregion
- Das Wetter war um einiges besser als die Vorhersage. Die Mischung aus Wolken und Sonne ließ uns die anstrengenden Touren mit Gehzeiten von 6-8 Stunden gut bewältigen.
- die Gruppe meisterte die körperlichen Herausforderungen mit Humor, zuverlässiger Einschätzung der eigenen Leistungsfähigkeit und gegenseitiger Unterstützung.
- Voraussetzung für all das waren die hervorragende Planung der Tour sowie die zuverlässige Einschätzung der alpinen Risiken durch unsere beiden Guides.
Lieber Markus, lieber Heini, herzlichen Dank für die 5 schönen Tage.
11 Teilnehmer
Guide: Markus Helminger, Heinrich Riesemann
Bericht: Hans Templer